Nährstoffpflanzen bekämpfen Algen
Ein besonders hohes Algenvorkommen ist nicht nur unansehnlich, sondern schlimmstenfalls auch gefährlich für Koi und andere Zierfische. Die niederen Pflanzen treten besonders dann auf, wenn der Nährstoffgehalt des Teiches zunimmt. Dabei ist überwiegend der Phosphatwert (PO43-) entscheidend. Optimal wäre ein Wert von 0,0 mg/l, was leider aufgrund biotischer und abiotischer Faktoren unmöglich zu erreichen ist. Der Richtwert von 0,035 mg/l dient jedoch als kritisches Maß und sollte nicht überschritten werden. Gerade Phosphat wird als wichtigster Pflanzen-, und leider auch Algennährstoff, gefasst. Ein Überschuss begünstigt folglich das rasche Auftreten von Faden- oder Schwebealgen. Um dem entgegenzutreten ist es notwendig, wichtige Nährstoffe zu binden, die andernfalls Algen als ihre Wachstumsgrundlage nutzen. Solche Nährstoffreduzierer sind Teichpflanzen, die besonders effektiv Algenvorkommen unterbinden, indem sie selbst eine Vielzahl an Nährstoffen für ihr eigenes Wachstum benötigen. Ihr hoher Energieverbrauch fordert ein Maximum an Nährstoffen, was unerwünschte Gewächse auf natürliche und biologische Weise verdrängt.
Der Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia) als Nährstoffpflanze
Was Wuchshöhe von ein bis zwei Metern erreichen kann, benötigt ordentlich Energie. Der Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia) wächst binnen kürzester Zeit, sowohl in die Höhe als auch in die Breite. Auf sumpfig bis lehmigen und nährstoffreichen Böden bekommt er die notwenige Basis. Diese idealen Gegebenheiten bieten vor allem Flachwasserzonen im Teich. Bekannt ist dieses Gewächs aber vor allem durch sein dekoratives Äußeres. Die langen grünen Stängel mit den braunen langen Blütenständen sind das typische Teichgewächs in der Natur. Obgleich der Rohrkolben im Herbst verblüht und als Laub endet, ist es wichtig noch vertikal stehende Stängel und Blätter stehenzulassen! In den kalten Wintermonaten sorgen diese für einen Gasaustausch. Friert der Teich zu, bleibt ein kleiner Rand um die Halme eisfrei und sichert die Verbindung zu Sauerstoff.
Schilfrohr/Zwergschilf (Phragmites australis ssp humilis) der Klassiker auch in Pflanzenkläranlagen
Ähnlich verhält es sich mit dem Zwergschilf (Phragmites australis ssp humilis), denn auch die Stiele des bis zu 120 cm hohen Grasgewächses fördern den Gasaustausch bei Frost. Schilfrohre unterstützen eine gute Wasserqualität, indem sie überschüssige Nährstoffe binden und für ihren Eigenbedarf nutzen. Der vertikale Wuchs fordert ausreichend Energie, um die schmalen und langen Blätter in sattem Grün erscheinen zu lassen. Flachwasserzonen mit einer Tiefe von5 cm bis 30 cm sind optimal für die Ansiedelung und Verbreitung der Pflanze. Mit ihrem dichten Wuchs schafft das Gewächs zusätzlich einen Rückzugsorten für verschiedenste Bewohner der Teichufer.
Teichsimse (Scirpus lacustris Albescens) eine unscheibare aber effektive Nährstoffspflanze
Ein weiteres Grasgewächs ist die 120 cm bis 150 cm hohe Teichsimse (Scirpus lacustris Albescens). Den Überschuss an Nährstoffen nutzt sie als stetige Energiequelle und schafft im Umkehrschluss algenfreie Areale. Sonnig bis halbschattige Bedingungen in feuchten Wassergebieten (nicht tiefer als 40 cm) machen es der Pflanze einfach, sich gut anzusiedeln. Darüber hinaus sollte der Boden selbstverständlich reich an Nährstoffen sein. Durch ihre weiß- längsgestreiften Blätter ist die Teichsimse auch vor dunklem Hintergrund eine sehr wirksame Staude. Ihre fast weiße Farbe macht sie besonders auch in modern konzipierten Wassergärten zu einem Blickfang.
Kalmus (Acorus calamus) die Nährstoffpflanze mit außergwöhnlichem Duft
Eine Wuchshöhe von 50 cm bis 100 cm erreicht auch der Kalmus (Acorus calamus), der neben seiner nährstoffreduzierenden Eigenschaften, auch als Heilpflanze geschätzt wird. Darüber hinaus spendet das lange Gewächs flächendeckend Schatten und reduziert somit die Sonneneinstrahlung auf die Teichoberfläche. Dieser Aspekt ist ebenfalls ein wichtiger Indikator, um die Algenentstehung einzudämmen. Bekommt der Kalmus seinen humusreichen und lehmigen Boden in ca. 10 cm Wassertiefe, schlägt er auch in die Breite aus. Das dichte Gewächs sollte daher nur in Maßen und mit genügend Abstand an die Ufer- und Flachwasserzonen sowie Bachläufen gesetzt werden.
Krebsschere (Stratiotes aloides)
Im Winter dagegen gar nicht sichtbar, ist die Krebsschere (Stratiotes aloides). Sobald es kälter wird, sinkt die sonst schwimmende Pflanze an den Grund des Teiches und überwintert als Unterwasserpflanze. Um dies zu berücksichtigen, sollte eine Wassertiefe von mind. 30 cm gegeben sein. Krebsscheren, die aufgrund ihres äußerlichen Erscheinungsbildes auch als Wasseraloe bekannt sind, haben freischwimmende Wurzelenden, mit denen sie ihre Nährstoffe aufnehmen. Neben der praktischen Funktion klares Teichwasser zu produzieren, sind auch die kleinen weißen Blüten in den Sommermonaten ein dezenter Hingucker. Ihre Flexibilität macht sie zur idealen Konkurrenz für Algen. Bildet die Pflanze Ausläufer, lassen diese sich einfach von der Mutterpflanze trennen und zu großen Krebsscheren heranzüchten. Die Krebsschere ist eine geschützte Pflanze und sollte daher NICHT aus der freien Natur entfernt und in den heimischen Gartenteich gesetzt werden.
Algen entgegenwirken ohne Chemie und auf rein natürlicher Basis; mit den richtigen Nährstoffreduzierern lassen sich sichtbare Veränderungen des Teichwassers erzielen. Parallel schafft neues Grün einen optischen Mehrwert und rundet das Gesamtbild des eigenen Gartenteiches perfekt ab. Unser Nährstoffpflanzen-Set ist evtl. genau das was Sie suchen. Zum Set