Teichpflanzen mit Blütenpracht
Neben den praktikablen und nützlichen Aspekten steht besonders die Optik eines Teiches im Zentrum. Denn für Teichbesitzer*innen ist es meist ein Herzensprojekt, die kleine Gartenoase mit Liebe und Zeit zu kreieren und in Stand zu halten. Dabei muss das Gewässer nie einen vollkommenen Ist-Zustand erreichen. Stetig dürfen neue Ideen entwickelt und umgesetzt werden. Der Gestaltung und Optimierung sind selbstverständlich keine Grenzen gesetzt. Lediglich Grün- und Brauntönen Platz zu gewähren kann mitunter trist wirken. Farbtupfer sind das A & O und setzten wunderbare Akzente in der Natur. Bunte Uferzonen beispielsweise dekorieren die Teichlandschaft und schaffen gleichzeitig neuen Lebensraum für verschiedenste Tierarten. So hat nicht nur das Auge etwas davon, sondern auch die Biodiversität. Der genannte praktische Aspekt und gleichzeitig ökologische Wert hat in den letzten Jahren zunehmend an Relevanz gewonnen. Insekten, insbesondere Hautflügler aller Art, nehmen das Angebot der Blütenpracht dankend an und tummeln sich mit lautem Surren und Summen im Grünen.
Blutweiderich (Lythrum salicaria)
Der Blutweiderich ist nicht nur durch seine Farbe auffällig, das 70 bis 120 cm hohe Gewächs (je nach Art unterschiedlich ausfallend) sticht heraus. In den Monaten Juni bis September bieten die langen Stängel Blüten in satten Dunkelrosa- und Lilatönen. Die süßen Blüten locken Fluginsekten, wie Hummeln, Bienen und Schmetterlinge. Letztere lassen sich besonders oft sichten, weshalb der Blutweiderich als echter Schmetterlingsmagnet gesehen werden kann. Die Lage an Uferzonen zeichnet sich durch ihren konstant nassen Untergrund aus, der die ideale Wachstumsgrundlage der Pflanze bildet. Zusätzlich ist ein Einsetzen in sonniger bis halbschattiger Lage ratsam. Nach der ersten Saison vermehrt sich der Blutweiderich rasch von allein und sichert auch fürs kommende Jahr prächtige Farben und die Nahrungsquelle vieler Insektenarten. Nimmt das Gewächs ein zu großes Areal des Ufers ein, lässt es sich problemlos teilen und somit auch eindämmen.
Wasserminze (Mentaha aquatic)
Ihren Artgenossen in deutlich trockeneren Regionen steht sie in nichts nach, die Wasserminze (Mentaha aquatic) überzeugt mit Blüte und Geschmack. Von Juli bis September blühen die kleinen hellrosa bis violetten Blüten, von denen viele zusammen kleine Kugeln bilden. Das Gewächs darf sich gern zu dem bereits genannten Blutweiderich gesellen, denn auch die Wasserminze benötigt nassen Boden mit einer Wassertiefe von 5 bis 10 cm. Flachwasserzonen oder langsam fließende Bachläufe dienen als guter Standort zur Positionierung. Dank ätherischer Öle duftet das Gewächs und lockt eine Vielzahl von Insekten an. Besonders in der Heilkunde ist die Wasserminze eine beliebte und bekannte Pflanze. Ihre Anwendbarkeit ist vielseitig und kann zum Beispiel bei Unwohlsein helfen. Die Blätter können simpel als Tee zubereitet oder als Gewürz verwendet werden. Die Blüten eignen sich hervorragend als Garnierung für verschiedenste Süßspeisen. Die Wasserminze enthält jedoch weniger Menthol als die ebenfalls zu der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) gehörende Pfefferminze, was sie auch für sensible Mägen bekömmlicher macht.
Mädesüß (Filipendula ulmaria)
Heilend und duftend geht es weiter, denn neben dem optisch ansprechenden Aspekt hat auch das Mädesüß (Filipendula ulmaria) mehr zu bieten. Mit ihrem süßlichen Duft locken die kleinen weißen Blüten besonders Bienen und Schmetterlinge an und bieten den Tieren eine wichtige Nahrungsquelle. Neben den Blüten und Blättern können auch die Wurzeln des Rosengewächses verarbeitet werden. Zur Würzung von Speisen, in Suppen und Salat, lassen sich besonders Blätter und Wurzeln einsetzten. Um Süßspeisen, Fruchtgelee oder einer Fruchtbowle eine besondere Note zu verleihen, eignen sich die Blüten der Pflanze. Mädesüß wird bereits seit dem Mittelalter eine schmerz- und entzündungshemmende Wirkung nachgesagt und findet auch heute noch in der Arznei, bei beispielsweise Hautunreinheiten oder Kopf- und Gliederschmerzen, Anwendung. Je nach Standort und Nährstofflage kann das Gewächs eine Wachstumshöhe von 50 cm bis knapp 2 m erreichen. Bereits von Anfang Juni bis in den August hinein blüht das schöne Gewächs und bereichert die Garten- und Teichlandschaft mit seinen auffallenden Blütenständen.
Schwanenblume (Butomus umbellatus)
Die Schwanenblume, auch Blumenbinse (Butomus umbellatus) genannt, gehört zu den heimischen Pflanzen am Teich. Gut positionier, in 10 bis 30 cm Wassertiefe, erreichen die langen grünen Halme und Stängel eine Höhe von 50 bis 120 cm. Der Blütenstand, an welchem die zierlich kleinen rosa Blüten angeordnet sind, ist doldenartig. In den Sommermonaten Juni bis Anfang August blüht das Staudengewächs und bringt dezente, aber auffällige, Farbtupfer in den Garten. Nährstoffreicher Boden ist essenziell; daher lässt sich bei anfänglichen Schwierigkeiten mit Pflanzsubstrat einfach nachhelfen. Dennoch ist die Schwanenblume nicht besonders pflegeintensiv und übersteht den Winter gut.
Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
Abschließend darf es noch etwas Kleines für den Uferbereich sein. Die Hohe Schlüsselblume (Primula elatior) ist trotz ihres Namens mit einer Wachstumshöhe von 10 bis 20 cm eher klein. Schon der lateinische Name deutet an, dass diese Blume zur Gattung der Primelgewächse (Primula) gehört. Auf feuchten, lehmreichen Böden bekommt jene Pflanze die Nähstoffbasis, die sie für ihr Wachstum benötigt. In den Frühlingsmonaten März und April, und damit deutlich eher als andere Arten, blühen die cremig gelben Blüten. Besonders Raupen und Schmetterlingen dient die Hohe Schlüsselblume als frühe und bedeutende Nahrungsquelle.
Wir hoffen, dass diese schönen Pflanzen inspirierend wirken und die gesuchte Blume vielleicht schon dabei ist!